Die Angebote für Kinder (bis zum Alter von ca. 12 Jahren) richten sich sowohl an noch junge Kinder, bei denen es eine besorgniserregende Entwicklung abzuwenden gilt als auch an (ältere) Kinder, bei denen eine fortgesetzte sexuelle Übergriffigkeit mit einiger aggressiver Energie vorliegt.
In der diagnostischen Arbeit mit Kindern steht die Frage nach der Bedeutung, die die sexuelle Übergriffigkeit für das Kind hatte und hat, im Mittelpunkt. Eingangs wird eine Einschätzung vorgenommen, ob die bekannten Fakten zu den sexualisierten Verhaltensweisen bereits einer Übergriffigkeit entsprechen. Ist dies der Fall, werden anhand von Informationen aus dem Umfeld des Kindes Hypothesen zur Frage der Bedeutung der Übergriffigkeit gebildet und im weiteren Kontakt mit dem Kind geprüft bzw. neue Hypothesen gebildet. Sollte im Laufe der Arbeit eine eigene Gefährdung des Kindes bekannt werden, wird dessen Schutz hergestellt.
Zum Abschluss der diagnostischen Arbeit mit dem Kind wird eine Anschlussempfehlung in Hinblick auf den Bedarf nach einer weiteren tätertherapeutisch orientierten Arbeit, einer weiterführenden psycho-/traumatherapeutischen Arbeit oder pädagogischen Maßnahmen formuliert.
Kommt es zu einer weiterführenden tätertherapeutisch orientierten Arbeit, werden mit dem Kind andere Problemlösungsstrategien als die Ausübung sexuell aggressiven Verhaltens entwickelt. Dabei wird durch die Variation der Methoden altersgerecht an dem entwicklungsgerechten Verständnis des Kindes für die Beweggründe seines übergriffigen Handelns gearbeitet und Möglichkeiten der Selbststeuerung entwickelt. Nach Möglichkeit werden die Eltern darin unterstützt, das Kind bei der Etablierung der neuen Strategien zu unterstützen.
Wir haben unser diagnostisches und tätertherapeutisches Angebot für Kinder im Tätigkeitsbericht für das Jahr 2011 ausführlich beschrieben1.